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Wie agile Unternehmen Prognosemärkte strategisch einsetzen

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Durch Prognosemärkte können Unternehmen die kollektive Intelligenz ihrer Mitarbeiter bündeln, um die Erreichbarkeit der strategischen Ziele in Echtzeit überwachen. Und gleichzeitig zu verbessern.

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Hubertus Hofkirchner

von Hubertus Hofkirchner -- Wien, 28. Jänner 2014

Wäre es nicht wunderbar, wenn man als Manager während der Umsetzung einer neuen Strategie stets die Wahrscheinlichkeit der strategischen Zielerreichung wüsste? Mithilfe von Prognosemärkten ist dies nun erstmals möglich. Angenehmer Nebeneffekt: Durch die neuen Methode wird ein tieferes Verständnis der Strategie erreicht, der Konsens über die Prognose fördert allgemeines Commitment und forciert den Buy-In.

Prognosemärkte als Barometer des Unternehmenserfolges

Strategieumsetzung - Copyright: Francois Philipp/Wikimedia Commons

Besonders kritische Vorhaben mit hoher Unsicherheit behält man besser im Griff, wenn man während der Umsetzung laufend Zwischenergebnisse in einem Prognosemarkt kommuniziert und anhand der revidierten Prognosen rechtzeitig Maßnahmen setzen kann, wenn es zu Abweichungen kommt.

Unternehmen, die Prognosemärkte einsetzen, erreichen ein gesamtheitliches Strategieverständnis und einen breiten Konsens über reale Chancen und Risiken. Das Unternehmen bündelt und fokussiert vorhandenes Wissen ganz auf die Zielerreichung. Die Feedbackschleife der ständig aktualisiserten Prognosen erhöht die Agilität, Anpassungsbedarf wird rascher aufgezeigt

Unter welchen Voraussetzungen kann man Prediki wirksam einsetzen?

Schlüssel der Anwendung ist die Definition objektiv messbarer Auswirkungen bzw. Zielgrößen, die durch eine neue Strategie bzw. mit ihrem Maßnahmenplan konkret erreicht werden sollen. Im Anwendungsbereich ist ein partizipativer Führungsstil erforderlich: einerseits die Bereitschaft der Unternehmensführung, laufend Information über die Strategie und Zwischenergebnisse breit verfügbar zu machen, andererseits für den Feedback und die Inputs der Mitarbeiter offen zu sein.

Wie wendet man Prediki richtig an?

  1. Strategiearbeit - Wenn eine neue Strategie (zB in Workshops) erarbeitet wird, müssen abschließend auch messbare Ziele definiert werden, an denen man den Erfolg der Strategie objektiv erkennen kann. Für den Prognosemarkt wird dann der wichtigste Indikator davon ausgewählt. Es können auch mehrere Indikatoren gewählt werden, jedoch empfiehlt sich, die Zahl von drei Indikatoren für denselben Teilnehmerkreis nur in Ausnahmefällen zu überschreiten.
  2. Marktdefinition – Der Prognosemarkt kann nun aufgesetzt werden. Auf der Onlineplattform von Prediki wird dafür der zu prognostizierende Erfolgsindikator (die "Prognosefrage") und drei bis fünf sinnvolle Ausprägungstufen (die „Antworten“) eingegeben. Der Prognosezeitraum, in dem die Strategie greifen soll bzw. kann, wird festgelegt. Zuletzt wird bestimmt, wer Marktteilnehmer werden darf bzw. soll: das gesamte Unternehmen oder (regionale, hierarchische, ...) Teilgruppen; auch die Einbindung von Stakeholdern (Kunden, Lieferanten, …) oder zusätzlichen Beratern und Experten ist möglich und oft empfehlenswert.
  3. Erstinformation – Über den Wiki-Teil von Prediki wird ein Informationspaket zusammen gestellt, welches die Strategie, die geplanten Maßnahmen und die erwarteten Erfolgsindikatoren vermittelt. Durch Links auf das Intranet oder zusätzliche Dokumente können weiterführende oder Zugriff auf aktuelle Informationen geboten werden. Während dem aktiven Handel kann das Wiki jederzeit verbessert, ergänzt und angepasst werden.
  4. Preisgeld -- Bevor der Handel freigegeben wird, sollte die Frage vom Fragesteller als Ausdruck der Wertschätzung für die Teilnehmer noch mit einem Preisgeld incentiviert werden, das am Ende je nach Prognoseerfolg auf diese aufgeteilt wird.
  5. Handelsbeginn – Nun beginnt die Meinungs- und Konsensbildung. Eine Kick-off Veranstaltung (physisch oder mittels Webcast) ist empfehlenswert, in der etwa zur Hälfte Prediki und seine Interaktionsmöglichkeiten und zur anderen Hälfte die Strategie und der zugehörige Maßnahmenplan präsentiert wird. Um gute Prognosen zu erreichen, sollte eine Mindestzahl von 20, besser 30 Teilnehmern rekrutiert und aktiviert werden. Ist zudem eine aktive Diskussion erwünscht, sollte die Teilnehmerzahl mindestens 50, besser noch 100 Personen betragen. Die Teilnehmer „handeln“ die Antworten virtuell handeln, sie „kaufen“ wahrscheinliche Antworten, die dann im Kurs steigen, und verkaufen unwahrscheinliche, die dann fallen.
  6. Laufende Information und Diskussion -- Die online Diskussion verläuft ähnlich wie bei Social Media oder Foren, wobei aber methodentypisch viel mehr Fokus auf die Prognosefrage erreicht wird, d.h. Ab- bzw. Ausschweifungen viel seltener sind. Ein Berater bzw. Moderator sollte zumindest im Wochenrhythmus neue Informationen oder neue Fragen in die Diskussion einbringen, um den Markt aktiv zu halten.
  7. Abschluss – Sobald die endgültige Zielerreichung feststeht, wird das Endergebnis den Teilnehmern mitgeteilt und die Frage abgerechnet werden. Alle Käufer der richtigen Antwort bzw. Verkäufer von falschen Antworten erhalten Handelsgewinne in Credits gutgeschrieben, basierend auf der Summe der Handelsgewinne werden dann Geldpreise aufgeteilt.

Zusammenfassung

Prognosemärkte ermöglichen es, im Unternehmen ein gemeinsames, tieferes Verständnis von strategischen Vorhaben zu erzeugen. Ein allgemeiner Konsens über die Erwartungen an die Zukunft verbessert die Grundlage auf der Entscheidungen getroffen werden, auch wenn diese selbst dem Entscheidungsträger oder Entscheidungsgremium nicht abgenommen werden können und dürfen. Für die Partizipation der Mitarbeiter hat Prediki den großen Vorteil, dass die objektive Fragestellung „Was wird sein?“ stets den Unternehmenserfolg in den Vordergrund stellt, während herkömmliche „Was soll sein?“ Mitarbeiterbefragungen viele Fallstricke mit sich bringen.


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